Ein etwas anderes Sportfest
Wer sich fragt, was sich hinter dem Wort „Sponsorenlauf“ eigentlich verbirgt, dem sei hiermit gesagt, dass man es auch als eine Art Wohltätigkeitslauf bezeichnen könnte. Jeder, der möchte, vom Kleinsten (Joel Kovar war mit 3 Jahren der jüngste Teilnehmer) bis zum Größten (ja, es waren auch viele Große dabei), kann mitlaufen und sucht dafür im Verwandten- und Bekanntenkreis Sponsoren, die entweder einen Fixbetrag spenden oder eine bestimmte Summe pro 400 Meter. Am festgelegten Datum läuft dann der Sportler für eine halbe Stunde eine festgelegte Runde über den Bogenhofener Campus. Auf diese Weise wird Geld, das dann einem Hilfsprojekt zugute kommt, „erlaufen“.
Doch der Sponsorenlauf ist mehr als das. Gegen eine geringe Spende konnte man Erfrischungen und leckeres Essen bekommen und nebenher wurden fleißig Getränkekisten gestapelt. Getränkekisten stapeln? Wer tut denn so was? Das Ziel dabei ist es, einen möglichst hohen Turm aus Kisten zu bauen, aus leeren wohlgemerkt :). Auch dabei kam einiges an Geld zusammen, denn es wurde fleißig gesponsort.
Der Flohmarkt muss hier natürlich auch erwähnt werden. Allerlei Nützliches, Unnötiges, Schönes und auch so manches Kuriose war dort zu finden. Um 8 Uhr am Morgen konnten sich Frühaufsteher schon die Sachen ansehen, kaufen oder auch Kuchen essen. Und auch der Erlös des Flohmarktes kommt den Hilfsprojekten zugute.
Was für Hilfsprojekte denn? In diesem Jahr dreht sich alles um Äthiopien, besser gesagt, um Äthiopiens Kinder. Das Kinderdorf Elshadai befindet sich in Wukro, Äthiopien. Dort finden Aids-und Kriegswaisen ein Zuhause und bekommen Nahrung, Liebe und eine gute Schulbildung. Und was für uns wenig scheint, knapp 20 Euro, kann in Äthiopien einem Kind einen Monat lang das alles geben. Auch in der Hauptstadt Äthiopiens, Addis Abeba, gibt es viele Waisenkinder, die sich in der Großstadt durchs Leben kämpfen. Ihre Eltern sterben im Krieg oder an Aids, sie haben kein Dach über dem Kopf und können sich selten mit legalen Mitteln über Wasser halten. Inmitten dieses Elends versucht ADRA den Kindern zu helfen. Sie bekommen hygienische Grundversorgung, Nahrung, einen Schlafplatz und Schulbildung. Doch keine dieser Intsitutionen kann ohne Spenden helfen. Das Motto heißt: „Die Welt verändern, ein Leben nach dem anderen“, und wenn wir auch nicht viel tun können für den Weltfrieden und gegen den Welthunger, so können wir doch alles tun, was in unserer Macht steht.
Der diesjährige Sponsorenlauf hat 78 Menschen dazu gebracht zu laufen (darunter viele Volksschüler!) und 519 Menschen dazu gebracht zu spenden. Das Ergebnis waren 1215 gelaufene 400-Meter-Runden, 486 zurückgelegte Kilometer und 24,356.01 Euro für Äthiopiens Kinder. Da wagt man dann doch zu hoffen, dass sich der Einsatz gelohnt hat.
Bildnachweis: Martin Ryszweski, Markus Schell, u. a.