Matura, erstes Drittel: VWA Präsentation
Das darf jeder selbst beantworten, oder die Frage Richtung Bildungsministerium (oder an
deren Reformbeauftragte, die den Matura-Jahrgang 2015 planten) weiterleiten.
Die VWA – vorwissenschaftliche Arbeit – wurde uns von unseren zwölf Maturantinnen und
Maturanten präsentiert und erfolgreich verteidigt. Nun fragt sich der aufmerksame Leser oder die
kritische Leserin vielleicht, was denn „vorwissenschaftlich“ zu bedeuten habe? Nun gut, maturen
Menschinnen und Menschen bürdet man eben eine Leistung auf, die höher und weiter als das
Schulische zu sein hat. Aber Wissenschaftlichkeit zu verlangen, wirkte dann auch irgendwie zu hart.
Also hat man sich auf „vorwissenschaftlich“ geeinigt. Hm... weitere Fragen bitte wieder an das
Bildungsministerium!
Das (Er)Finden eines Themas, die Betreuungsperson- und Literatursuche, der Schreibprozess und die
wachsende Verzweiflung innerhalb der Gruppe, je mehr sich der Abgabetermin näherte, all das
durften unsere in Bälde für reif Befundenen neben dem schulischen Alltag stemmen. Ein Prozess, der
bei unseren Abschließern und Innen bereits zu Beginn der vorletzten Klasse beg:innen [sic!] musste,
wo man von der Bedeutung des englischen Begriffs „mature“ noch sehr wenig verinnerlicht hatte.
Aber gut, der Reifeprozess hat sich schließlich an Vorgaben und Normen zu halten, damit man
rechtzeitig das Gütesiegel daran heften kann. Unsere Gesellschaft braucht ja schließlich adäquaten
Nachwuchs!
Aber ganz ehrlich? Mit jedem weiteren Jahrgang meistert die Abschlussklasse diese Herausforderung
immer besser. Man erreichte eine Abschlussquote von 100 Prozent, bei einem Notendurchschnitt
von einskommadrei! Das ist beachtlich! Die Themen waren über weite Strecken sehr eng
beieinander, kein Wunder, wenn man sich die VWA-Autorinnen und Oren ansieht, die teilweise seit
der Volksschule gemeinsam die Schulbank drücken: vier Themen mit Musikrelevanz, drei Themen
rund um Geburt, Schwangerschaft und Wochenbett, sowie klassische Mittelalterthemen wie Pest
und 30jähriger Krieg (einen Krieg so lange zu führen, kann sicherlich noch als „mittelalterlich“
bezeichnet werden, ähem), dann psychische Themenklassiker wie Essstörungen und Stress und zum
Abschluss eine Arbeit über Glücksforschung. Ach ja, Sie wussten ja sicherlich, dass es tatsächlich ein
Land auf der Welt gibt, das ein Glücksministerium installiert hat, oder?
Mit diesem tollen Auftakt so weit vor Ostern wird man nun sicherlich beschwingt den Abschluss der
Org8 meistern können und sich brilliant auf Drittel zwei der standardisierten, kompetenzorientierten
Reifeprüfung (kurz SKRP, was eher an auditives Signal fehlgeleiteter Verdauung erinnern könnte als
an ein Reifeprüfungsverfahren) vorbereiten. Ich und der restliche Leerkörper wünschen dazu auf alle
Fälle und Fällinnen alles erdenklich Gute!
Euer KV plus der Rest vom (ORGen) Schützenfest
Bildnachweis: V. Schiffmann