Eine Pilgerreise?
Die Erfahrung ist, dass wir im Land der alten Israeliten und um Land Jesu tatsächlich oft das Gefühl bekamen, den biblischen Geschichten näher zu sein, nachdem wir ORTE gesehen haben, die nachweislich identisch sind mit Orten, an denen sich biblische Geschichten ereignet haben. Das Tote Meer ist das Tote Meer, der See Genezareth ist der See Genezareth, Nazareth ist Nazareth, Bethlehen ist Bethlehem, das Land Moab ist das Land Moab, das Tal En-Gedi ist auch zweifelsfrei identifiziert. Da steht man also am Jordan und denkt, dass hier in der Nähe irgendwo, am Jordan, wo er durch die Wüste Juda fließt, Jesus, das Lamm Gottes, seinem Cousin Johannes dem Täufer begegnet ist. Hier ist die Wüste Juda, in der Jesus vom Teufel versucht wurde. Dort ist der Weg von Jerusalem hinab nach Jericho - man muss dagewesen sein, um wirklich aufnehmen zu können, was das "hinab nach Jericho gehen" bedeutet.
Die ständige geographische Nähe zu den biblischen Geschichten macht diese sehr lebendig, die geistige Landkarte und Fotostrecke erweitert sich jeden Tag, die Ereignisse werden im Kopf neu zusammengestellt. Eine großartige Erfahrung! Die kognitive Steigerung unserer Erkenntnis biblischer Texte und Ereignisse ist kolossal, aber nicht nur das: Es ist auch eine spirituelle Erfahrung, die man sehr schätzt und - wenn man wieder zu Hause ist - nicht missen möchte. Der Blick auf die Bibeltexte hat sich verändert, sie sind lebendiger geworden.
Natürlich bringt eine solche Studienreise auch jede Menge Spaß unter den Teilnehmern mit sich, an den auch alle gerne zurückenken. Ich denke, es gibt niemanden unter uns, der nachher gesagt hätte: WÄRE ICH DOCH LIEBER NICHT MITGEKOMMEN! Danke, René, dass du das alles vorbereitet und durchdacht hast! Danke für jegliche erdenkliche Mithilfe von Leuten, die dazu beigetragen haben, dass die Reise so gut gelingen konnte. Viele in der Gruppe leben nun mit der Einstellung: Wir waren nicht das letzte Mal in Palästina ...
Bildnachweis: L. Moser, J. Schwab